Wir nennen Sie „Perchten“
Es ist der 5. Dezember. Bei uns im Unterland bedeutet dies, dass die Perchtenzeit wieder begonnen hat. Jedes Jahr aufs Neue treffen sich die Burschen der Dörfer bereits einige Monate vorher, um dann den Brauch zu leben und den Winter einzuläuten. Aber was genau sind die Perchten und warum sagen wir nicht einfach Krampus dazu?
Zuallererst: Wir nennen sie „Peaschtl“. Auf ausrangierten Benzintanks „tampern“ sie ihre Rhythmen, während sie verkleidet mit furchteinflößenden Masken und in schweren Gewändern aus Mais-Bratschen ihre Formation einnehmen. In fast jedem Dorf gibt es einen eigenen Pass, der jedes Jahr das Schauspiel zum Besten geben. Ein Pass besteht aus einer Hexe, ein paar Läufern und noch mehr Perchten. Die Hexe und Läufer koordinieren das Ganze mit Tröten und Glocken und sind für die Feuershow in der Mitte zuständig. Die Perchten bilden einen Kreis rundherum und klopfen auf den Tank verschiedene Rhytmen. Dabei hat jeder Pass meistens seinen ganz besonderen Rhythmus. Als echter Fan erkennt man den Pass schon am designierten Rhythmus. ;)
Wie so viele Bräuche in Tirol, hat natürlich auch dieser einen speziellen Hintergrund. Wobei der Krampus und das Perchtenbrauchtum eigentlich zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Im Laufe der Zeit sind haben sich diese Bräuche aber ein wenig vermischt. Der eigentliche Hintergrund der Perchten ist es allerdings, die bösen Geister des Winters zu vertreiben.
Hier laufen die Hexentänze und Perchtentreffen meist recht friedlich ab. Schläge und Ruten gibt es selten, jedoch werden die Zuschauer mit Ruß oder schwarzer Farbe beschmiert.