Ein kleiner Crashkurs für den Urlaub in Tirol
Irgendwo herrscht dieses Klischee der Tiroler: ein kleines Bergvolk, das in Dirndl und Lederhosen jodelnd durch die Welt spaziert. Lasst uns hier eine Kleinigkeit richtig stellen. Ja, wir leben inmitten einer Bergwelt (die nebenbei wirklich wunderschön ist) und ja, in den meisten Kleiderschränken in Tirol findet man mindestens ein Dirndl oder eine Lederhose, sie sind schlicht und einfach bequem (und darin sieht einfach jeder gut aus). Jodeln können nur die wenigsten von uns, außer man tritt uns auf den Fuß, ja da kann dann jeder jodeln – auch die Nicht-Tiroler. ;) Wir unterhalten uns sehr wohl in derselben Sprache unserer Nachbarn miteinander. Mehr oder weniger, wir haben eben eine andere Version davon.
„Wie bitte?“ –Diese zwei Wörter bekommen wir Tiroler wohl oder übel des Öfteren zu hören. Die Sprachbarrieren, die unerklärlicherweise immer wieder auftreten, führen oft zu Missverständnissen. Naja, so unerklärlich sind sie dann meistens doch nicht, denn der Tiroler Dialekt hat schon seine Tücken und verbirgt so manche sprachliche Schätze.
Um euch die Kommunikation bei uns in Tirol ein kleines bisschen zu erleichtern, haben wir hier ein paar Notfall-Vokabeln vorbereitet.
Guten Tag & Auf Wiedersehen
Grundsätzlich ist man in Tirol schnell beim „Du“ angelangt. Wundert euch also nicht, wenn die höfliche Anrede von vorn herein ausbleibt. Wir meinen es nicht böse.
Lektion 1:
Griaß di, Griaß enk, Griaß eich: Grüße dich, Grüße euch
Pfiat di, Pfiat enk, Pfiat eich: Auf Wiedersehen
Auf den Skihütten werdet ihr oft „Servus“ hören. Wir verwenden diesen Gruß zur Begrüßung und zur Verabschiedung.
Wohin soll’s gehen?
Sich zwischen all den Bergen und Tälern zurechtzufinden kann manchmal recht verwirrend sein. Jetzt ist höchste Konzentration gefordert, um die Orientierung zu behalten.
Lektion 2:
auffi: hinauf
umi: hinüber
außi: hinaus
ochi, owi: hinunter
arschlings: rückwärts
grodaus: gerade aus
entn: drüben
Ja, wir sprechen wirklich Deutsch. :)
Kulinarik auf Tirolerisch
Mittlerweile bekommt man auch internationale Gerichte auf den Skihütten und in den Gasthäusern. Im Urlaub in Tirol ist unsere Hausmannskost jedoch fast ein Muss.
Lektion 3:
Kaasspatzln: Käsespätzle; kleine Teigklösschen mit würzigem Käse und gerösteten Zwiebeln
Greastl: Gröstl; geröstete Kartoffeln mit Zwiebel und Selchfleischstücken
Kaaspressknedl: Käsepresknödel; zusammengepresste Brotköße mit Zwiebel und Käse, in der Pfanne kurz angebraten, in klarer Fleischsuppe serviert
Speckknedl: Speckknödel; Brotklöße mit Speck, in klarer Fleischsuppe serviert
Fleischkaas: Leberkäse
Schwammerl: Pilze; meistens meinen wir Pifferlinge damit, sogenannte „Eierschwammerl“
Goggä: Eier
Weggn: Brot
Oranschn: Orangen
Zwiefi: Zwiebel
Marün: Aprikose
Moizeit!: Mahlzeit!
Zoin bitte!: Die Rechnung bitte!
Hots gschmeckt?: War das Essen zu Ihrer Zufriedenheit?
Mogst a Schnapsä?: damit ist oft ein „Selberbrennta“, ein selbstgbrannter Schnaps, gemeint. Meistens jedenfalls. Dieses gut gemeinte Angebot sollte man nicht ablehnen.
Mit diesem Wortschatz sprecht ihr schon fast wie "Doige" (Einheimische). Der Tiroler Dialekt ist „oafoch bearig!“. Viel Spaß beim Üben!